Eröffnungsrede der Stadtverordnetenversammlung

Hier der Wortlaut der Eröffnungsrede vom Fraktionsvorsitzenden der FDP Lorsch, Friedel Drayss, in seiner Funktion als Ältestenrat:

[Begrüßung]

Es ist mir eine große Ehre, die heutige konstituierende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Lorsch in meiner Funktion als ältester gewählter Volksvertreter dieses in Hessen höchsten kommunalen Organs, gemäß § 57 Abs. 1 HGO, als Vorsitzender eröffnen zu dürfen.

Ganz besonders freut es mich, in den Reihen der Stadtverordneten, über alle Fraktionen hinweg, auch viele junge und motivierte Gesichter zu sehen. Denn nichts ist wichtiger für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft, als das Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger, unabhängig des Alters, des Geschlechts, der Herkunft und des sozialen Standes. Es spielt auch keine Rolle, ob es sich bei ehrenamtlich Aktiven um Ur-Lorscher oder um Neubürger handelt. Jeder, der in Lorsch ein Zuhause findet und das Lebensgefühl dieser wunderschönen Stadt aufsaugt, wird schnell merken, hier ist „zu Hause“ nicht nur ein Wort. An dieser Stelle möchte ich gerne Johann Wolfgang von Goethe zitieren:

„Alle diese vortrefflichen Menschen, zu denen Sie nun ein angenehmes Verhältnis haben, das ist es, was ich eine Heimat nenne.“ (Goethe)

Was mich persönlich allerdings sehr nachdenklich stimmt, und da sind wir uns in diesem Hause sicher alle einig, ist die spürbar zunehmende Politik- und Wahlmüdigkeit in unserer Gesellschaft. Auch wenn es Personen geben mag, die das auf den allgemeinen Wohlstand und die Zufriedenheit vieler zurückführen möchten, schlicht darauf, dass es „uns doch allen gut geht“ und „es ja sowieso alles gut läuft“. Ja, es geht uns nicht schlecht, aber das ist weder eine Selbstverständlichkeit noch ein Selbstläufer, sondern es bedeutet jeden Tag gemeinsam daran zu arbeiten, die Errungenschaften unserer freiheitlichen, demokratischen und pluralistischen Gesellschaft zu bewahren und weiterzuentwickeln. Zum Wohle aller. Und genau das ist das Fundament unserer Gesellschaft und unseres Wohlstandes. Heute und in Zukunft.

Lassen Sie uns gemeinsam hier in der Keimzelle der föderalistischen Demokratie, der Kommune als politischen Gemeinde, unseren Beitrag dafür leisten, ein gutes Zusammenleben aller möglich zu machen und so viele andere wie möglich dafür zu begeistern, an dieser Idee mitzuarbeiten.

Ich danke Ihnen allen für ihr persönliches Engagement, für Ihre Bereitschaft, am Gemeinwohl der Stadt Lorsch mitzuarbeiten, und wünsche uns allen für diese Wahlperiode, bei all den unterschiedlichen politischen Ideen und Vorstellungen, stets einen fairen Umgang zu pflegen, für gute Ideen auch über Parteigrenzen hinaus offen zu sein und zum Wohle unserer Heimatstadt Lorsch, im Ringen der Interessen, stets nur die besten mehrheitlichen Entscheidungen zu treffen. Damit Lorsch weiterhin ein weltoffener, lebens- und liebenswerter Ort bleibt, in dem jeder seine Heimat finden kann.

Lorsch ist unsere Heimat und ich bin dankbar dafür, als aktiver Kommunalpolitiker meinen Beitrag in dieser lebendigen, sympathischen Stadt mit langer Geschichte, großer Tradition und sicher großartigen Zukunft leisten zu dürfen.